
Die Mondphase trug in ihrer klassischen Form als stilbildendes Element zur Renaissance der Mechanikuhr in den 1980er Jahren bei. Nun landen immer mehr ungewöhnliche Mondphasenanzeigen auf dem Zifferblatt, wie folgende neue Uhren beweisen. Watchtime.net zeigt Ihnen 14 spannende Mondphasenuhren in alphabetischer Reihenfolge, bei denen die Hersteller die Anzeige auf unterschiedlichste Art und Weise umsetzen.
Mondphasenuhr #1: A. Lange & Söhne Richard Lange Ewiger Kalender Terraluna
Dreht man die Richard Lange Ewiger Kalender Terraluna mit ihren sich überschneidenden Zeitanzeigen um, sieht man eine große astronomische Anzeige. Dabei symbolisiert die Unruh die Sonne. Die Erde dreht sich in 24 Stunden. Der Mond umkreist in 29,5 Tagen die Erde und zeigt gleichzeitig die Mondphase an. Das Werk besteht aus 787 Teilen und baut eine extrem lange Gangautonomie von 14 Tagen auf. Für 185.000 Euro bekommt man die Uhr von A. Lange & Söhne im 45,5-Millimeter-Rotgoldgehäuse.
Mondphasenuhr #2: Antoine Martin Tourbillon Astronomique
Die neueste Kreation des Uhrmachers Martin Braun heißt Tourbillon Astronomique und bietet noch einiges über Zeit und Datum hinaus: So gibt es Indikatoren für Tag-Nacht, Sternzeichen- und Jahreszeiten, Äquation und Sonnenauf- und -untergang, die individuell an den Wohnort des Kunden angepasst wird. Die fotorealistische, große Mondscheibe wird im Laufe der Zeit von einer halbdurchsichtigen Scheibe überdeckt, sodass man wie in der Realität den Mond auch bei Halbmond und Neumond noch als rund wahrnehmen kann. Aufgrund der Platzverhältnisse wandert die Scheibe zuerst von oben nach unten, und wenn Neumond erreicht ist, ändert sie ihre Richtung und bewegt sich wieder nach oben. Da man so nicht mehr erkennen kann, ob der Mond abnimmt oder zunimmt, gibt es dafür noch eine Plus-Minus-Anzeige bei der Zwölf. Auf der Rückseite finden sich noch Anzeigen der Sonnendeklination, die angibt, über welchem Teil der Erde die Sonne mittags genau senkrecht steht. Für eine halbe Million Schweizer Franken wird die Rotgolduhr von Antoine Martin angefertigt.
Mondphasenuhr #3: Arnold & Son HM Perpetual Moon
Während bei vielen Uhren der Mondphase nur wenig Platz eingeräumt wird, kommt sie bei der HM Perpetual Moon von Arnold & Son ganz groß raus: Bei Vollmond nimmt der Erdtrabant die gesamte obere Zifferblatthälfte ein. Auf einer 29 Millimeter durchmessenden guillochierten und blau lackierten Scheibe prangen ein elf Millimeter großer goldener Mond mit dreidimensionaler Oberflächenstruktur sowie zahlreiche Sterne. Zudem weicht die Mondphase erst nach 122 Jahren um einen Tag ab. Dank einer genauen Skala auf der Rückseite kann die Anzeige exakt eingestellt werden. Die 42 Millimeter große Uhr mit exklusivem Handaufzugskaliber kostet in Rotgold 25.000 Euro und in Edelstahl 13.700 Euro.
Mondphasenuhr #4: Blancpain Villeret Karussell Mondphase
Die neue Villeret Karussell Mondphase kombiniert eine klassische Mondphase mit der Komplikation Karussell. Typisch für die Marke Blancpain, die während der Renaissance der mechanischen Uhr auch die Mondphase wieder populär gemacht hat: das Gesicht auf dem Mond. Das Karussell kompensiert wie das Tourbillon die Auswirkungen der Schwerkraft auf das Gangverhalten. Während aber das Tourbillon durch ein Räderwerk mit dem Federhaus verbunden ist, gibt es beim Karussell gleich zwei Verbindungen: Ein Rad bringt die Energie für den Gang, das zweite kontrolliert die Rotationsgeschwindigkeit des Drehgestells. Das neue automatische Manufakturkaliber 225L tickt in einem Rotgoldgehäuse mit 42 Millimetern Durchmesser. Das Karussell kostet 101.400 Euro.
Mondphasenuhr #5: Cartier Rotonde de Cartier Earth and Moon
Neben Uhrzeit, zweiter Zeitzone und Tourbillon gibt es bei der neuen Rotonde de Cartier Earth and Moon eine raffinierte Anzeige der Mondphase: Betätigt man den unteren Drücker, dann schiebt sich eine Scheibe so vor das Tourbillon, dass die korrekte Mondphase angezeigt wird. Lässt man den Drücker wieder los, zieht sich die Scheibe zurück. Das Zifferblatt aus Lapislazuli sieht passend dazu aus wie der Nachthimmel mit seinen Sternen. Nur 50 Exemplare der ausgefallenen Mondphasenuhr baut Cartier zum Preis von 238.000 Euro.
Mondphasenuhr #6: Chanel J12 Moonphase
Bei der J12 Moonphase mit Gehäuse und Armband aus nachtschwarzer Hightech-Keramik nimmt die Mondphase bei Chanel in der unteren Zifferblatthälfte viel Platz ein und wird mit einem silbernen Ring hervorgehoben. Ein Zeiger kreist dort, die Mondphasensymbole stehen für Vollmond, Halbmond und Neumond. Dank einer Scheibe aus Aventurin funkelt die Mondphasenanzeige wie der Sternenhimmel. Rückseitig kann man durch ein Saphirglas einen Blick auf das Basiskaliber Sellita SW 300 mit einem Dubois-Dépraz-Modul werfen. Für 6.900 Euro glänzt die Uhr am Handgelenk.
Mondphasenuhr #7: Corum Admiral’s Cup AC-One 45 Tides
Wofür ist eine Mondphase eigentlich gut? Corum gibt für Segler mit der Admiral’s Cup AC-One 45 Tides eine verblüffende Antwort: Da die Stärke des Tidenhubs von der Mondphase abhängig ist, gibt es für beides eine kombinierte Anzeige bei der Zwölf. Bei Voll- oder Neumond ist der Tidenhub mit einem Koeffizienten von 95 bis 120 am stärksten; im ersten und letzten Viertel des Mondzyklus sinkt der Wert auf 20 bis 45. Bei sechs Uhr werden mit zwei Pfeilen die Ebbe- und Flutzeiten der nächsten 24 Stunden angezeigt, und in der linken Zifferblatthälfte kann man die Strömungsstärke ablesen. Im Innern des 45-Millimeter-Gehäuses tickt ein Eta 2892 mit exklusivem Dubois-Dépraz-Modul. Der Preis für die Titanuhr: 8.400 Euro.